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Ringkissen DIY – die edelste Präsentation

20. August 2019

Ringkissen nähen – Eine edle Präsentation der Eheringe

Zugegeben, Ringkissen sind nicht besonders teuer. Man kann sie in allen Variationen im Internet kaufen. Ich habe mich sehr gewundert, dass – auch recht hochwertige – Kissen für relativ überschaubares Geld zu haben sind. Und dennoch, selbst genäht hat es eine persönliche, individuelle und von Herzen entstandene Note.

So hat sich eine liebe Freundin zur Hochzeit ein Ringkissen von mir gewünscht. Ein bisschen nervös war sie schon, da ich parallel noch andere Projekte hatte und ich ihren Wunsch nicht sofort in die Tat umsetzen konnte. Allerdings brauchte sie sich keine Sorgen machen – denn auf mich ist immer Verlass. Und zum Hochzeitstermin war ja immerhin noch ein wenig Zeit.

Allerdings hat die Suche nach dem geeigneten Material unheimlich viel Zeit in Anspruch genommen. Aufgrund eines Bildes ihres Hochzeitskleides und ein Foto von einem Ringkissen, das ungefähr ihrem Geschmack entsprach, habe ich mich auf die Suche nach Stoffen und Spitze gemacht.

Das Material

Spitze, die für solch einen Anlass traumhaft schön aussieht, ist in Deutschland wirklich schwer zu bekommen. Viele Wochen habe ich immer wieder recherchiert. Leider ergebnislos. Dann bin ich aber über Etsy fündig geworden, dort über einen Anbieter, der die Ware in China produziert. Allerdings ist die Lieferzeit sehr lang, 6 Wochen ist da keine Ausnahme. Wer sich also für solch eine Bestellung entscheidet, muss viel Wartezeit mit einkalkulieren.

Nachdem die Spitze eingetroffen war, bin ich zu unserem ortsansässigen Stoffladen gefahren und habe dort vor Ort den passenden Stoff gefunden. Ich habe mich für reine Seide entschieden, diese kann man zwar nicht gerade als kostengünstig bezeichnen, aber es sollte ja etwas ganz Besonderes sein. Die Kombination war für mich traumhaft und wurde dem Anlass mehr als gerecht. Schnell noch Seidenbänder in unterschiedlichen Breiten und passend zur Spitze mitgenommen und auf gings zur Fertigung.

Das Nähen

Die Größe des Kissens sollte insgesamt 20×20 cm sein, da ich die Polsterung in der Mitte zusammenziehen wollte.

So habe ich aus der Seide zwei Quadrate in der Größe 23×23 cm zugeschnitten, was nicht ganz so leicht war. Seide verrutscht beim Schneiden extrem schnell. Hierbei ist mir aufgefallen, dass diese doch recht durchsichtig war und ich befürchtete, dass die Polsterung durchschimmert. Das ging natürlich gar nicht. So habe ich zusätzlich noch in der gleichen Größe zwei Quadrate in einem cremefarbenen Futterstoff zugeschnitten und vorsichtig in Verbindung mit der Seide gereiht, da auch hier die Stofflagen beim Nähen verrutscht wären.

Bild 1 – Ringkissen Zuschnitt

Es war daher notwendig, die Stofflagen jeweils knappkantig zusätzlich noch abzusteppen, so dass ich die Heftfäden habe herausziehen können, da diese gestört hätten beim Annähen der Spitze.

Bild 2 – Ringkissen, gleichmäßiges Feststecken der Spitze unter Berücksichtigung des Musters

Gleichmäßig im oberen und unteren Drittel habe ich die Spitze aufgesetzt und festgenäht. Hierbei müssen unbedingt die Perlen, die sich im Bereich der äußeren Naht befinden, abgetrennt werden. Ggf. können diese anschließend wieder aufgenäht werden. Die Spitze habe ich von Hand aufgenäht zwischen den Blumenranken und gleichmäßig verteilt. Mit der Nähmaschine lässt sich die Spitze nicht aufnähen. Zusätzlich habe ich die Kanten der Stofflagen noch mit der Zickzack-Schere versäubert.

Bild 3 – Ringkissen, Spitze fertig angenäht

Nun folgten die Seidenbänder. Hierfür habe ich ein Seidenband in der Breite von 1,5 cm benötigt, 70 cm lang. Ebenso zwei schmale Seidenbänder in 0,5 cm Breite, ebenfalls 70 cm lang, für das Befestigen der Eheringe. Und zuguterletzt ein Seidenband in 1 cm Breite zum Erstellen eines kleinen Röschens für die Mitte. Wie man ein Röschen mit Seidenbändern herstellt, findest du hier. (In der bebilderten Anleitung unter „Gefaltete Ribbon Rose)

Bild 4 – Ringkissen, Bänder schneiden und Rosen binden

Aus dem breiten Band habe ich eine Schleife hergestellt und sie in die Mitte des Kissens (wieder mit der Hand) festgenäht. Anschließend folgten die beiden schmalen Seidenbänder, hier habe ich allerdings nur ein Band zur Schleife gebunden. Das fertige Röschen in die Mitte setzen und festnähen.

Jetzt folgt das Zusammensetzen der Ober- und Unterseite. Hierzu müssen die Bänder mit Stecknadeln in der Mitte fixiert werden, damit diese nicht beim Zusammennähen zwischen die Naht rutschen und jetzt macht es auch Sinn, dass die Perlen im Bereich der Naht abgetrennt wurden. Ansonsten hättest du jetzt echt Probleme mit deiner Maschine.

Bild 5 – Ringkissen, Stofflagen stecken, Wendeöffnung offen lassen

Nun ringsherum festnähen. Wichtig: Die Wendeöffnung nicht vergessen. Ich habe hier ungefähr 6-7 cm freigelassen.

Die Ecken werden nun von links schräg geschnitten (Vorsicht! Die Nähte hierbei nicht beschädigen!), damit sich die Ecken auf rechts gewendet gut herausbilden lassen. Das Ganze wenden und mit Füllwatte füllen.

Bild 6 – Ringkissen, Wenden und Füllen

Hierbei ist es wichtig, dass die Füllwatte absolut gleichmäßig verteilt wird, damit es nachher keine unschönen Beulen gibt. Nicht zu viel Füllwatte und nicht zu wenig verwenden. Es soll ja nicht zu prall, aber auch nicht zu flach sein.

Bild 7 – Ringkissen gleichmäßig befüllt

Nach dem gleichmäßigen Befüllen wird die Wendeöffnung mit einem Matratzenstich geschlossen und dann mit vorsichtigen Stichen und zuletzt angebrachten Perlen auf der Rückseite, um den Faden zu verstecken, zusammengezogen.

Bild 8 – Ringkissen zusammengezogen und die Rückseite mit Perlen verziert

Das Finale

Fertig ist nun das Ringkissen. Nun müssen noch die Ringe angebracht werden. Auch hier gibt es im Internet gute Anleitungen, wie die Ringe angebracht werden, damit diese bei der Zeremonie nur noch abgezogen werden müssen.

Bild 9 – Ringkissen fertig

Eine sehr schöne Anleitung hierzu findet ihr hier.

Wie gefällt euch das Kissen? Sieht es nicht edel aus? Und ihr könnt sicher sein, dieses ist einmalig und einzigartig!

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